Montag, 13. Februar 2012

Fitness für Faule

Gestern ist mir beim Aufräumen ein längst vergessenes Büchlein in die Hände gefallen mit dem Titel "Joyflexing - Fitness für Faule". Das hatte ich mir vor vielen Jahren mal gekauft, denn - ich muss mich outen - ich gehöre zu den Menschen, die zwar gern straffe Muskeln hätten, aber nicht bereit sind, dafür etwas zu tun. Gymnastik oder Krafttraining sind mir zu langweilig und zu anstrengend, und deshalb habe ich das Buch Ende er 90er Jahre gekauft.

Ich will jetzt hier nicht dieses Buch empfehlen, denn es enthält auf 125 Seiten Informationen, für die 10 Seiten ausgereicht hätten. Aber die beschriebene Methode ist für den ein oder anderen vielleicht interessant.

Der Autor Ray Johnson, selbst auch ein Fitness-Muffel, saß eines Tages im Garten und faulenzte. Nachbars Katze lag neben ihm in der Sonne und döste. Das regte ihn zum Nachdenken an. Wieso können Katzen den größten Teil des Tages genüsslich verschlafen, sind aber sofort topfit und sehr beweglich, wenn sie etwas Interessantes, etwa einen Vogel, sehen? Als Nachbars Katze nach einer Weile aufstand, sich ausgiebig streckte und dabei gähnte, glaubte er, die Lösung gefunden zu haben. Dieses Strecken hält die Körperfunktionen in Gang. Die Muskeln werden angespannt und trainiert, die Lymphe zirkuliert und Giftstoffe werden ausgeschieden. Wäre das Gleiche nicht auch für uns möglich? Wir müssen das ja nicht gerade in Gesellschaft praktizieren, denn wir haben ja schließlich gelernt, dass man sich nicht in der Öffentlichkeit reckt und streckt. Und mit offenem Mund herzhaft gähnen tut man schon erst recht nicht.

Aber zu Hause können wir solche Übungen ganz sicher machen. Aber halt, es sind eigentlich gar keine Übungen, nichts Künstliches, das dem Körper aufgezwungen wird. Wir horchen einfach in den Körper hinein und machen die Bewegungen, die er will und braucht. So können wir zum Beispiel Beine und Arme ganz lang strecken, die Hüften drehen, den Mund ganz weit öffnen usw. Wenn man nur einmal anfängt, verselbständigt sich die Sache sehr schnell undes fällt einem von ganz allein immer mehr ein. Wenn man es richtig macht, folgt ein tiefer Atemzug und ein Gähnen verbunden mit einem sehr deutlichen Wohlgefühl.

Und so etwas soll helfen, Muskeln aufzubauen? Ja, denn diese natürlichen Bewegungen ähneln isometrischene Übungen bzw. können sogar als solche bezeichnet werden. Die Muskeln werden für einen kurzen Moment maximal angespannt, und das lässt sie stärker werden.

Warum bin ich also immer noch so schlaff, obwohl ich das Buch seit 1997 habe? Nicht, weil dieses Fitnessprogramm so anstrengend und langweilig ist, sondern weil ich einfach nicht daran denke, es zu praktizieren. Ich werden mir jetzt überall in meiner Wohnung kleine Zettelchen anpappen mit der Aufschrift FfF. Damit wird es dann wohl klappen.

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