Sonntag, 19. Februar 2012

Frühling!

Ja ja, ich weiß, es ist erst Februar und es sind gerade mal 5 Grad. Und für heute nachmittag ist Hagel angesagt. Aber ich schwör's, heute morgen riecht es nach Frühling. Ich hab so dieses schwer zu beschreibende Gefühl, dass ich schon als Kind hatte, wenn der Frühling sich ankündigte. Diesen Impuls, ein paar Sachen in einen Rucksack zu packen und zu einer Wanderung aufzubrechen, einfach so, ohne Plan und Ziel, immer die Straße entlang, die einem am besten gefällt, und dabei alte Wanderlieder singen (Ja, ich bin schon so alt, dass ich sie noch kenne).  Ich habe so etwas leider nie getan, aber ich träume heute noch davon. Ein weiteres Anzeichen ist die Lust auf einen richtigen gründlichen Frühjahrsputz, für den ich leider immer noch zu viel Krempel, Plunder und Ramsch habe.

Aber es geht ja auch alles eine Nummer kleiner. Heute morgen hatte ich Stalldienst, aber wenn es das nächste Mal nach Frühling riecht, werde ich zumindest einen langen Spaziergang machen. Und anstelle des Frühjahrsputzes möchte ich wenigstens meinen Kleiderschrank ausmisten, auswaschen und wieder einräumen. Wenigstens ein kleines Eckchen meiner Wohnung soll richtig strahlen und auch nach Frühling duften. Und wer weiß, wenn ich einmal angefangen habe, bekomme ich vielleicht Lust auf  mehr.

Und welche Vorfreude diese Ahnung von Frühling auslöst. Ich freue mich auf Erdbeeren und Kirschblüten, Krokusse und Löwenzahn, das zarte Grün der Birken und auf die Veilchen am Bach. Und darauf, die dicken Wintersachen einmotten zu können und leichtere Kleidung zu tragen.Vor allem meine Füße genießen jeden Frühling die wiedergewonnene Freiheit in den Sandalen.  Früher bekamen wir Kinder zu Ostern immer neue Kniestrümpfe und die wurden sofort angezogen, ganz gleich wie kalt es noch war. Und anders als heute war es oft noch frisch zu Ostern, denn der Frühling kam später. Aber blaugefrorene Knie waren uns gleichgültig. Die neuen Kniestrümpfe bedeuteten, dass der Winter endlich vorbei zu sein hatte.

Und dieser Winter liegt in den letzten Zügen, das spüre ich deutlich. Mein Pony hat es auch gesagt. Er beginnt, sein Winterfell abzuwerfen, und er hat sich noch nie geirrt.

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